Zum Finale geht Gottschalk die Show-Treppe hinauf

Nach sieben Jahren bei „Denn sie wissen nicht, was passiert“ machen drei der beliebtesten Show-Größen Deutschlands gemeinsam in der RTL-Show Schluss: Barbara Schöneberger (51) und Günther Jauch (69) verabschiedeten ihren Freund Thomas Gottschalk (75) mit einer letzten großen Samstagabend-ShowKöln –Er ist die Show-Treppe so viele Male heruntergekommen. Zum Ende geht er die Treppe hinauf. Immer ein wenig anders und besser als andere: Hell wie die Sonne strahlen konnte nur einer wie er am Samstagabend. „Guten Abend, Deutschland, Österreich und die Schweiz!“ Da fühlt man doch alles.Stufe für Stufe der Rente entgegenZum Ende seiner Dienstzeit als Unterhaltungskönig stieg Show-TitanThomas Gottschalkin seiner finalen Show bei RTL die letzten Stufen langsam seiner Karina entgegen. „Rockin’ All Over the World“ von Status Quo läuft. Wie es sich für einen Thommy-Abgang gehört.

Kraftvoll und mit einem Lächeln im Gesicht: Um 22.14 Uhr kam es im TV zum großen Gottschalk-Abschied. Er bedankt sich bei seinen Kollegen, schreitet zur Treppe, klatscht mit Fans im Publikum ab und geht zu seiner Frau Karina (63). Sie warf ihm zuvor ein Herzchen mit den Händen zu, hatte Tränen in den Augen

Kraftvoll und mit einem Lächeln im Gesicht: Um 22.14 Uhr kam es im TV zum großen Gottschalk-Abschied. Er bedankt sich bei seinen Kollegen, schreitet zur Treppe, klatscht mit Fans im Publikum ab und geht zu seiner Frau Karina (63). Sie warf ihm zuvor ein Herzchen mit den Händen zu, hatte Tränen in den AugenUm 22.14 strahlt Thommy noch einmalEs ist 22.14 Uhr bei RTL. Fernsehen wird nie mehr so sein, wie es mit ihm war. Seine TV-Rente ist sicher! Der abschließende Rahmen an diesem Abend mit der kurz zuvor aufgezeichneten Show„Denn sie wissen nicht, was passiert“. Der Hauptdarsteller ist aber nur einer.

Alles zusammen noch einmal am TV-Lagerfeuer (v.l.): Giovanni Zarrella (47), Mike Krüger (73), Thomas Gottschalk, Barbara Schöneberger, Günther Jauch und Jörg Pilawa (60)

Alles zusammen noch einmal am TV-Lagerfeuer (v.l.): Giovanni Zarrella (47), Mike Krüger (73), Thomas Gottschalk, Barbara Schöneberger, Günther Jauch und Jörg Pilawa (60)Gottschalk serviert fast zwei Stunden noch einmal gute Laune. Die Szenen am Ende: Tränen im Publikum und bei den Gästen.Jörg Pilawawischt sich die Augen.Barbara Schönebergerhat rote Wangen.Mike Krüger unterbricht Show-Rente für FreundSupernasen-KumpelMike Krügerhatte zuvor noch am künstlichen TV-Lagerfeuer für seinen Freund geklampft: „Mein Gott, Thomas.“ Das Publikum steht, jubelt. Gottschalk strahlt. Er spricht über die symbolischen Feuerchen: „Bei mir war’s noch echt.“

Ehrengast in seiner eigenen Sendung: Thomas Gottschalk musste keine albernen Spielchen mehr absolvieren, genoss den Abend und nahm sich am Ende auch noch Zeit, um mit Günther Jauch über seinen Gesundheitszustand zu sprechen

Ehrengast in seiner eigenen Sendung: Thomas Gottschalk musste keine albernen Spielchen mehr absolvieren, genoss den Abend und nahm sich am Ende auch noch Zeit, um mit Günther Jauch über seinen Gesundheitszustand zu sprechenEs ist ein Moment der Fernsehgeschichte! Der Größte dankt nach über 50 Jahren in der Unterhaltungswelt ab. Vom Radio aus eroberte er den europäischen Unterhaltungs-Thron. Der König geht. Aber er lebt und konzentriert sich nun auf das, was zählt:wieder gesund werden, den Krebs besiegen. Und dann? Wetten, dass wir es alle nicht wissen? Wird ihm wurscht sein. Er hat immer geliefert für jeden einzelnen Zuschauer, kein Selfie abgelehnt, jedes Autogramm geschrieben.

Kennen sich seit Jahrzehnten. Doch diesmal schrieb sich Günther Jauch sogar einen Zettel für Freund Thomas. Der sprach von seiner positiven Einstellung, mit der er den Krebs besiegen will

Kennen sich seit Jahrzehnten. Doch diesmal schrieb sich Günther Jauch sogar einen Zettel für Freund Thomas. Der sprach von seiner positiven Einstellung, mit der er den Krebs besiegen willDas Finale bei RTL: Wie es einem gebührt, der als Entertainer in seiner Strahlkraft nur mitFranz Beckenbauer(†78) zu vergleichen ist. Das sagt sein enger FreundGünther Jauchbei einem knapp 12-Minuten-Gespräch zwischen den beiden gegen 22 Uhr an diesem Samstagabend.Zu solcher Zeit lief Thommy in den 90ern zu Hochform auf. Legendär sein 73-Minuten-Überzieher im ZDF 1996. Und wie ein großer Fußballer verlässt der Showmaster das Stadion vor dem Schlusspfiff. Zu Musik und Tränen. Die Show? Irgendwie endet die Sendung noch. Auch wurscht. Die besondere Zutat fehlt da längst. Denn er ist weg.Emotional: Nach einigen Quatschspielen (menschliches Tic Tac Toe, Raterunde zu Gottschalk) sprachen Jauch und sein Freund über Gottschalks Pläne, den Kampf, den er annimmt: „Ist ein bisschen wie Jahresrückblick hier“, scherzt dieWetten, dass..?-Legende. Günther Jauch hatte sich Fragen aufgeschrieben. „Macht er sonst bei mir nie.“ Thommy erzählt von seiner Operation, den Plänen und seiner positiven Einstellung. Giovanni Zarrella wischt sich dabei Tränen aus dem Gesicht.

Nur Zutaten für die Gottschalk-Abschieds-Show: ein menschliches Tic Tac Toe-Spiel

Nur Zutaten für die Gottschalk-Abschieds-Show: ein menschliches Tic Tac Toe-SpielDer Abschied war eine ruhige WürdigungDer TV-Abschied war eine ruhige Würdigung. Kein Feuerwerk. Der große Entertainer hielt sich fast im Hintergrund. Gelegentlich ein scharf geschossener Gag. Aber: keine langen Monologe mehr. Als Aushilfs-Moderator Krüger (auch extra aus der Show-Rente für seinen Freund zurückgekehrt) sich einmal leicht verhaspelt, grätscht Gottschalk mit Blick auf seine lange Karriere rein: „Wahrscheinlich hab’ ich so moderiert wie der Mike heute.“ Dabei war Supernase Krüger aber richtig flott. Lief gut mit ihm.

Sonnenkönig Thomas Gottschalk genoss den Abend noch einmal bis um kurz nach 22 Uhr. Dann verließ er unter stehenden Ovationen die Show

Sonnenkönig Thomas Gottschalk genoss den Abend noch einmal bis um kurz nach 22 Uhr. Dann verließ er unter stehenden Ovationen die ShowSchon der Beginn der Sendung zeigte: Heute wird nur einer gefeiert. Schöneberger und Jauch erschienen im Schottenrock mit Sakko. Am schicksten angezogen, aber ohne Schnickschnack: Gottschalk im dunklen Anzug. Er übernimmt nicht mehr. Er genießt einfach. Er ist jetzt sein eigener Ehrengast.Es gibt Momente, in denen selbst die grellste Showbühne kurz still wird. Am Ende ist das hier so an diesem Abend. Als Gold-Konfetti von der Studio-Decke in Köln flatterte.

Erste Wetten, dass..?-Show 1987 aus Hof: Thomas Gottschalk (damals 37) wurde mit teils mehr als 20 Millionen Zuschauern zum Sonnenkönig des Samstagabends

Erste Wetten, dass..?-Show 1987 aus Hof: Thomas Gottschalk (damals 37) wurde mit teils mehr als 20 Millionen Zuschauern zum Sonnenkönig des SamstagabendsDeutschlands größter Entertainer, Hofnarr und Herzensfreund einer ganzen Fernsehnation – sagt „Servus“ und winkt dabei. Ein Dank an alle Gäste und Freunde. Keine lange Rede zum Schluss. Der Show-Titan mit letzten schönen Worten ins Publikum, zu seinem Publikum: „Das sieht man nicht oft im deutschen Fernsehen. Ein Mann geht in Rente. Er geht tatsächlich. Wetten, dass …?“

Jörg Pilawa (l) und Giovanni Zarrella durften beim Abschied der Legende Gottschalk mit von der Partie sein

Jörg Pilawa (l.) und Giovanni Zarrella durften beim Abschied der Legende Gottschalk mit von der Partie sein und überließen am Ende um kurz vor 1 Uhr Jauch und Schöneberger zu deren Abschied den SiegThommy grinst und sagt „Danke“Großes Pathos? Fehlanzeige! Kein tränenschwerer Abschiedsschmonz. Sondern typisch Thommy: ein schelmisches Grinsen, ein lockerer Satz – und doch ein Abend, an dem Millionen wussten: Das war es. Und schön war’s mit und bei ihm in all den Jahrzehnten.Der Sonnenkönig ist gegangen. Einen Kuss für seine Frau. „Danke“ an die Zuschauer. „Servus!“

Mike Krüger (l.) und Günther Jauch verabschieden Thomas Gottschalk. Jörg Pilawa ist tief bewegt, applaudiert

Mike Krüger (l.) und Günther Jauch verabschieden Thomas Gottschalk. Jörg Pilawa ist tief bewegt, applaudiertThomas Gottschalk geht als vielleicht Deutschlands größter Entertainer, der nicht nur moderierte – sondern passierte. Der sagte, was er dachte, manchmal sogar, bevor er wusste, dass er es denkt. Keiner war so zeitlos und zeitgemäß wie er. Und fiel er ’mal aus der Zeit, rappelte er sich wieder rein. Dutzende Treppen ins Scheinwerferlicht ist er hinabgestiegen. Jetzt macht er es anders und geht am Ende eine hoch.Thommy ist ein Mann, der uns gelehrt hat, dass Unterhaltung etwas Tiefmenschliches hat: Nähe, Humor, ein bisschen Größenwahn und ganz viel Herz. Und am Ende immer weiter „Rockin’ all over the world“. Thommy, rock weiter!

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