Ternopil (Ukraine) –Eine polnische Schülerin – gerade einmal sieben Jahre alt – ist bei einem russischen Raketenangriff auf die westukrainische Stadt Ternopil ums Leben gekommen. Das bestätigte jetzt das polnische Außenministerium. Das Mädchen und ihre Mutter Oksana starben qualvoll, als ein Wohnhaus in Flammen aufging.In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatte Russland massive Luftangriffe auf die Ukraine gestartet. Hunderte Drohnen und fast 50 Raketen trafen Ziele im ganzen Land – auch weit entfernt von der Front. Besonders heftig wurde Ternopil getroffen: Zwei Wohnhäuser wurden zerstört, mindestens 28 Menschen starben, darunter drei Kinder. Dutzende gelten weiter als vermisst, Rettungskräfte suchen unter den Trümmern nach Überlebenden.„Sie umarmten sich, als sie verbrannten“Bei der Beerdigung am Samstag erzählte der Vater über einen herzzerreißenden Moment mit seiner Tochter. „Meine Tochter“, weinte der Vater, „hat mich angerufen, um zu fragen, ob es mir gut geht. Sie hatte Angst: ‚Rund um uns fliegen Raketen!‘“ Er habe der Mutter gesagt, sie solle das Kind nehmen und sofort rauslaufen. „Aber da stand schon alles in Flammen. Dann hat sie mich noch einmal angerufen. Sie schrie: ‚Mama, Papa, helft uns, wir brennen, helft uns!‘ Ich konnte nichts tun. Sie sind umarmt gestorben, lebendig verbrannt.“
Am Freitagnachmittag machte Polens Außenministeriums-Sprecher Maciej Wewiór die Tragödie öffentlich. Die siebenjährige Amelia – von ihren Angehörigen liebevoll „Amelka“ genannt – sei unter den „von Russland Ermordeten“, schrieb er. „Unter den Opfern dieser Brutalität ist eine siebenjährige polnische Staatsbürgerin, Amelka“, erklärte Wewiór. „Sie starb in der Nacht zusammen mit ihrer Mutter.“ Das Ministerium stehe weiter in Kontakt mit den Behörden in Ternopil.Tusk: „Sie war sieben. Eine Polin.“Auch Polens Premierminister Donald Tusk (68) reagierte betroffen. In einem emotionalen Post schrieb er: „Amelka war sieben Jahre alt. Sieben. Ein polnisches Kind. Sie starb in Ternopil während eines brutalen russischen Raketenangriffs. Sie wird keinen ihrer Träume mehr erfüllen. Dieser grausame Krieg muss enden, und Russland darf ihn nicht gewinnen. Denn das ist auch ein Krieg um die Zukunft unserer Kinder.“
Präsident Karol Nawrocki (42) sprach der Familie und den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Er verurteilte die „barbarische russische Beschießung von Zivilisten“. Zuvor hatte bereits Amelias Schule in Ternopil den Tod der Siebenjährigen und ihrer Mutter Oksana bestätigt.In einem bewegenden Facebook-Post schrieb die Schule: „Sie wurden lebendig verbrannt, als sie sich umarmten, infolge eines feindlichen Raketenangriffs. Unsere gesamte Schulfamilie trauert um den unwiederbringlichen Verlust Amelias, eines hellen Mädchens, eines kleinen Engels.“