Kristin Cabot äußert sich erstmals ausführlich zum viralen Kiss-Cam-Moment bei einem Coldplay-Konzert in Boston. Sie spricht über Schuld, Karrierefolgen, Morddrohungen und warum der Abend ihr Leben für immer veränderte.

Ein paar Sekunden auf der großen Leinwand und plötzlich war nichts mehr wie zuvor. Als die Kiss-Cam während einesColdplay-Konzerts in Boston im Sommer 2025 aufKristin CabotundAndy Byronhielt, ahnte wohl niemand, dass daraus ein weltweiter Skandal entstehen würde.Eng umschlungen, dann hektisch auseinandergehend, versuchten beide, sich der Aufmerksamkeit zu entziehen. Doch genau das machte die Szene viral. Coldplay-FrontmannChris Martinkommentierte trocken von der Bühne: „Entweder haben die beiden eine Affäre oder sie sind sehr schüchtern.“Monate später meldet sich Cabot nun erstmals selbst zu Wort und zeichnet ein deutlich komplexeres Bild hinter dem Moment, der ihr Leben aus den Fugen geraten ließ.„Ich habe eine schlechte Entscheidung getroffen“Im Interview mit der „New York Times“ spricht die 53-Jährige offen über den Abend und seine Folgen. Sie beschreibt das Geschehen alseinmaligen, alkoholbedingten Ausrutscher. „Ich habe eine schlechte Entscheidung getroffen, ein paar High Noons getrunken, mit meinem Chef getanzt und mich unangemessen verhalten“, sagt sie rückblickend. Besonders deutlich wird sie bei den Konsequenzen: „Und das ist nicht nichts. Ich habe die Verantwortung übernommen und dafür meine Karriere aufgegeben. Das ist der Preis, den ich zu zahlen bereit war.“

Cabot war zu diesem Zeitpunkt Personalchefin bei der Tech-Firma Astronomer, Byron ihr verheirateter CEO. Dass die Konstellation nach außen verheerend wirkte, war ihr bewusst. „Das ist so klischeehaft und so schlimm“, sagt sie über die Bilder, die um die Welt gingen.Mobbing nach Kiss-Cam-Moment auf Coldplay-KonzertUnmittelbar nach dem Kiss-Cam-Moment fühlte sich Cabot laut eigener Aussage „beschämt und entsetzt“. Gemeinsam mit Byron habe sie überlegt, wie es weitergehen sollte. Doch während sie noch nach einem Ausweg suchten, rollte der Shitstorm bereits an. Fremde Menschen beschimpften sie öffentlich als „Ehebrecherin“, dazu kamen laut Cabotüber 60 Morddrohungen. Die Wucht der öffentlichen Verurteilung habe sie kalt erwischt.Was damals von Medien weltweit als Affäre bezeichnet wurde, nennt sie einen einmaligen Ausrutscher. Die Annäherungen beim Konzert seien „das erste und einzige Mal gewesen“, dass sie sich körperlich nähergekommen seien.Gefühle habe sie aber sehr wohl für ihren Chef gehabt. Daher habe sie sich vorab wahnsinnig gefreut, ihn ihren Freunden vorzustellen. Dass die Freude schnell verflogen war, bedarf wohl keiner Erwähnung.

Cabot übernimmt VerantwortungBei aller Selbstkritik zieht Cabot eine klare Grenze, wenn es um die Reaktionen geht, die sie erlebte. Mit Blick auf ihre Familie sagt sie: „Ich möchte, dass meine Kinder wissen, dass man Fehler machen und wirklich Mist bauen kann. Aber man muss nicht mit dem Tod bedroht werden, um sie zu begehen.“Auch ihr Privatleben geriet durch den Skandal unter Druck. Ihr EhemannAndrew, von dem sie zu diesem Zeitpunkt bereits getrennt lebte, befand sich, so enthüllt sie es jetzt, ebenfalls mit einer Verabredung im Stadion. Er bekam die Szene also auch ohne die öffentliche Aufmerksamkeit live mit.Karriere-Aus bei AstronomerNach dem Konzert flohen Cabot und Byron laut ihrer Schilderung beschämt zur Bar und gingen später in ihre Wohnung in Boston. Dort beschlossen sie, den Vorstand von Astronomer zu informieren. Doch am nächsten Morgen war das Video bereits weltweit verbreitet. Die Firma reagierte schnell, beurlaubte beide und kurze Zeit später trat Byron als CEO zurück.Kristin Cabot kündigte ebenfalls.Nach Cabots Interview ist klar: Der Kiss-Cam-Moment dauerte nur Sekunden. Die Folgen begleiten sie bis heute.